Eine in ihrer kühlen Schönheit zurückhaltende und doch mit ihrer Unnahbarkeit lockende Welt tritt dem Betrachter von Axel Hüttes Fotografieband „Terra incognita“ entgegen.
Dieser bietet eine Retrospektive der Arbeit des Künstlers über zwei Jahrzehnte hinweg. Rätselhafte Spiegelungen von Bäumen und Menschen im Wasser bilden mit zwölf Arbeiten den Auftakt. In schilfiges Dunkelgrün getaucht erscheinen Baumstämme und Laub. Das Blattwerk lässt in seiner Regelmäßigkeit an die Manier älterer Landschaftsmalerei denken, während man unversehens nach der „Staffage“ sucht: der menschlichen Gestalt im Vordergrund, die am Rande des Wassers steht. An ihr misst man die Höhe der Stämme, orientiert sich unwillkürlich, auch wenn sie klein, verschwommen, schemenhaft bleibt.
Der natürliche Spiegel des Wassers und eine fast entkörperlichte menschliche Figur bilden das Entrée des sorgfältig komponierten Buches. Dies ist durchaus programmatisch zu verstehen: in später positionierten Landschaften Hüttes bleibt der Betrachter, wenn auch nicht ungeleitet, so doch sich selbst überlassen. Einige unerbittlich sachlich gehaltene Straßenszenen aus Großbritannien in blendendem Schwarzweiß und Aufnahmen von nüchternen, verlassenen Innenräumen aus den achtziger Jahren folgen. Weiterlesen