Die Geschichte der wissenschaftlichen Anwendung der Fotografie ist Gegenstand des zweiten Essaybands, der unter Herta Wolfs Herausgeberschaft im Suhrkamp Verlag erschienen ist.
Auch in dieser Sammlung finden sich einige Aufsätze aus den frühen 90er Jahren, die ihrerseits in erster Linie von wissenschaftsgeschichtlichem Interesse sind. Sie zeigen einmal mehr, wie postmoderne Theorien allzu direkt auf das Beispiel Fotografie angewendet, zwar ihre Aussage plakativ illustrieren, aber doch dabei ihren Gegenstand zur austauschbaren Kleiderpuppe der Theorie werden lassen. Weiterreichende Erkenntnisse vermitteln die Aufsätze, die wissenschaftsgeschichtliche Detailstudien vornehmen und damit den Blick für die Historizität wissenschaftlicher Kriterien schärfen. „Objektivität“ beispielsweise ist eine von Anbeginn an der Fotografie zugeordnete Eigenschaft, die im 19. Jahrhundert den Anspruch auf ideale „Naturwahrheit“ ablöst. Weiterlesen