Lovigins Postkartenrussland

Lovigins verspielte Farbaufnahmen muten wie abgegriffene Postkarten an, die jemand in den frühen Sechziger Jahren erhalten hat, oft zur Hand nahm, dann aber in einem alten Karton liegen ließ, um zwei Jahrzehnte später Muster und Farben der bunt bekleideten Mütterchen hinzuzufügen, (die noch Kopftuch tragen oder schon ihr Haar leuchtend blond färben) und sie heute noch einmal am Computer nachzubearbeiten: Weiterlesen

Tief im Waldesinnern: Yann Mingards Fotoband „Repaires“

Wie nähert man sich als Europäer dem Wald, wenn er nicht als Naherholungsgebiet erkundet und durch ein Wegenetz erschlossen ist, sondern noch geradezu unberührt vor einem zu liegen scheint? Und worin liegt sein Versprechen? Woran rührt dieser Lebensraum, der dem Städter heute eher als bedrohtes Rückzugsgebiet erscheint denn als einmal fruchtbar sich erneuernde Vegetationsform Mitteleuropas?

Scheu und Forschungsgeist sind neben der einsetzenden Dämmerung, die der Fotograf auf seinen Farbaufnahmen einfängt, die beiden Begleiter, die einem beim Betrachten von Yann Mingards Fotobuch  „Repaires“ (Hatje Cantz) zur Seite stehen. Man wird still, als lausche man den Geräuschen der Waldtiere, dem Rascheln der Blätter, wenn man Seite für Seite, Blatt für Blatt tiefer in das Innere des Waldes geführt wird. Weiterlesen