Die K20 Kunstsammlung in Düsseldorf zeigt eine Retrospektive des in den Vereinigten Staaten lebenden japanischen Fotografen Hiroshi Sugimoto – eine Reflexion über das sichtbare und das unsichtbare Bild.
Wie mit weit ausgebreiteten Armen empfängt und umschließt im Erdgeschoss der Düsseldorfer Ausstellungsräume des K20 Sugimotos großformatige Schwarz-Weiß-Folge mit Aufnahmen von der See den Betrachter. Eine Stellwand ist in sanftem Schwung in den ansonsten leeren Raum eingezogen, gezeigt werden 13 Ansichten von „Seascapes“: Wasser, Horizontlinie und Himmel, der scheinbar immer gleiche Ausschnitt in minimaler Variation, eisgrau bis metallisch glänzend – sonst nichts. Gerade diese Reduktion auf das Elementare, das die Begegnung mit dem Meer für den Landbewohner zu einer philosophischen Erfahrung werden lässt, überwältigt den Besucher. Muss er doch Altstadt und Verkehrslärm erst einmal hinter sich lassen, um sich mit Bildern zu beschäftigen, mit denen zum Gegenstand der Reflexion wird, was das Medium Fotografie seit je evoziert: das sichtbare und das unsichtbare Bild. Aufhellen und Verdunkeln, Aufblitzen und Verlöschen, Nachbildung und Modulation der Welt, das sind die großen, dialektisch ineinander verwobenen Themen, um die Sugimotos Bildserien kreisen. Weiterlesen